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Ein Blog von Anne Grieskamp

Fliesen Stroer

„Man sieht nach der Arbeit, was man gemacht hat.“

„Ich bin so tiefenentspannt.“, resümiert Gudrun Westernstroer, Inhaberin von „Fliesen Stroer“, Rheda-Wiedenbrück. Und sie fügt hinzu: „Mit einem hohen Krankenstand kannst du nur als Feuerwehr agieren. Heute ist der erste Tag, an dem wir wieder vollständig im Einsatz sind.“

Ihr Handy klingelt. Ein Mitarbeiter hat Fragen. „Nein, da kümmere ich mich schon. Alles gut.“, gibt sie Auskunft und lacht. Der Syrer habe in vier Monaten so gut die deutsche Sprache gelernt, dass dem Praktikum zunächst eine 450-Euro-Anstellung gefolgt sei und er mittlerweile seit etwa viereinhalb Jahren zu den engagierten Mitarbeitern gehöre.

Es sei wichtig, sich für die Leute einzusetzen. Ein Personalproblem habe das Einzelunternehmen nicht. Ein Anreizsystem, Vertrauen, Freiheiten, Motivation durch Information, ein offenes Ohr zu haben und auch ein Gespür für private Probleme: All das trage dazu bei. Voraussetzung für das Funktionieren sei, dass jeder Mitarbeiter mit dem entgegengebrachten Vertrauen umgehen könne.

Gudrun Westernstroer betont: „Es macht Spaß, zu sehen, wie junge Leute sich entwickeln.“

#Qualitätssicherung habe für sie einen hohen Stellenwert. Die #Wertschätzung ihrer Mitarbeiter an den #Baustellen und positive Rückmeldungen seien die Folge. Jeder könne mit jedem arbeiten und die Zusammenarbeit mit Kollegen aus fremden Kulturen habe das Denken verändert. Statt anfänglicher Skepsis zeige sich jetzt Hilfsbereitschaft untereinander.

„Der Qualitätsanspruch hat sich extrem verändert. Die Privatkundschaft googelt im Internet und die Beratung ist aufwendiger geworden.“, erklärt Gudrun Westernstroer. Eine junge Familie suche eher kostenbewusst Material aus, doch werde auch Hochwertiges nachgefragt.

Verbesserungswürdig sei die überbetriebliche Ausbildung. „Es wird noch gelehrt, was vor 30 Jahren aktuell war.“, verdeutlicht sie. So seien beispielsweise früher kleine #Fliesen in Mörtel gesetzt worden und heute werde verputzt und häufig großformatig verlegt.

Wieder ertönt das Handy. Dieses Mal ist es ein Bauunternehmer. „Wie war das Wochenende?“, fragt sie. Dem Small-Talk folgt das Expertengespräch über geschäftliche Angelegenheiten. „Er hat Plan von dem, was er tut und ist 100pro!“, betont sie nach dem Telefonat. So gefalle ihr, dass die Firma einen langjährigen Mitarbeiter auch weiter unterstütze, wenn es ihm nicht gut gehe.

Sie zeigt Bilder vom Sommerfest und lässt gemeinsam mit den Mitarbeitenden erlebte, schöne Stunden Revue passieren.

Erlernt hatte sie zunächst den Beruf „Zahnarzthelferin“. Anschließend war sie für Planung und Vertrieb im Bereich der sogenannten „Weißen Ware“ für einen Kabelkonfektionär viele Jahre erfolgreich tätig. In der Zeit nahm sie nebenberuflich an Fort- und Weiterbildungen teil.

Auch als Frau in einer Männerdomäne fühlt sie sich heute erkennbar „Zuhause“. Nach Gründung einer Patchwork-Familie übernahm Gudrun Westernstroer im Jahr 2005 die Verantwortung für die Firma und entlastet seither ihren erkrankten Ehemann Udo. Unterstützung erhält sie von Tochter Denise Holewa.

„Es ist für mich kein Unterschied, ob ich von einer Chefin oder einem Chef Anweisungen erhalte. Sie müssen nur konstruktiv sein.“, bekräftigt Jan Kathöfer, seit sieben Jahren Mitarbeitender in der Firma. Er hat Verantwortung übertragen bekommen und sein Fazit lautet: „Früher haben andere für mich Entscheidungen getroffen. Wenn man einen Vorgesetzten hat, kann man auf ihn verweisen. Jetzt verweisen andere auf mich. Eine falsche Entscheidung kann teuer werden. Er müsse alles so koordinieren, dass es keinen Leerlauf gebe.“ Und erfreut ergänzt er: „Wir müssen nicht groß Werbung machen oder Kampfpreise annehmen. Qualität setzt sich durch bei uns.“

Grigori Mavromatis ist seit dreieinhalb Jahren im Team und Auszubildender kurz vor der Prüfung. Nach dem Fachabitur habe er ein Berufskolleg mit der Fachrichtung „Wirtschaft und Verwaltung“ besucht. „Ich habe gemerkt, nur PC- und Büroarbeit ist nichts für mich.“, schildert er seine Eindrücke. Er sei auf die Idee gekommen, ein Praktikum zu machen und habe sich bei der Firma #Stroer beworben. Er betont: „Es war die richtige Entscheidung.“ Die Kollegen sind sich einig, was sie antreibt: „Man sieht nach der Arbeit, was man gemacht hat.“ Das schönste Gefühl sei, wenn Kunden kommen und Dankeschön sagen. Der Spaß an der Arbeit sei wichtig.

Jan Kathöfer erzählt: „Es ist schade, dass so viele junge Menschen studieren wollen.“ Er erinnere sich an Zeiten mit zwei großen Klassen mit jeweils 30 Auszubildenden in der Berufsschule. Heute sei es eine Klasse mit 16 Berufsschülern. Es fehle der Nachwuchs. „Wir haben viel mit Kunden zu tun und Fliesenleger arbeiten filigran. Ich arbeite gerne in meinem Beruf.“, erklärt Kathöfer. 1996 bis 1999 habe er seine Lehre absolviert. Das Alter der Mitarbeitenden im Team Stroer reiche von 21 bis 60 Jahre. 

Die unterschiedlichen Nationalitäten spielten keine Rolle und auch die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt funktioniere. „Wir Jungs sagen uns die Meinung.“, erklärt er. Die Atmosphäre sei locker. Es sei kein Gefühl von Hierarchie vorhanden. Grund dafür sei auch das Auftreten auf Augenhöhe seitens Gudrun und Udo Westernstroer gegenüber den Mitarbeitenden. Fliesen Ströer – Ihre Experten für Badgestaltungen aus Rheda-Wiedenbrück (fliesenstroeer.de)