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Ein Blog von Anne Grieskamp

re:edu GmbH & Co. KG

Foto: WWU Münster

Zukünftige Berufe werden zu einem größeren Teil #technische #Berufe sein. #MINT-Fächer werden an Bedeutung gewinnen. Schüler*innen merken sich, woran sie Spaß haben“, erklärt Jan Wirwahn.

Jan Wirwahn ist Geschäftsführer der #re:edu GmbH & Co. KG in Münster. Re:edu steht für reengineering education und richtet sich an Schüler*innen, Studierende, Kommunen, öffentliche Einrichtungen sowie Forschungseinrichtungen und interessierte Bürger*innen. Das Start-Up bietet digitale und offene Lösungen für Bildung, Forschung, Nachhaltigkeit und Beteiligung an.

Während seines Studiums am Institut für Geoinformatik der Universität Münster verfolgte Jan Wirwahn das Engagement von Dr. Thomas Bartoschek, der dort im Rahmen seiner Promotion das Schülerlabor GI@School aufgebaut hat. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie Schüler*innen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) unterstützt werden können.

In der Praxis sollen zum Beispiel durch eigenständige Erhebung von Umweltdaten Fragestellungen zum lokalen #Klima beantwortet und somit die Aufmerksamkeit gegenüber ihrer Umgebung gestärkt werden. Die Messgeräte werden dabei selbst zusammengebaut und programmiert.

Jan Wirwahn war von dieser Idee auf Anhieb begeistert und so entstand eine Zusammenarbeit.

Zukünftige Berufe werden zu einem größeren Teil technische Berufe sein. MINT-Fächer werden an Bedeutung gewinnen. Schüler merken sich, woran sie Spaß haben. Darin habe ich viel Potential gesehen!“, sagt Jan Wirwahn.

Bereits vor seiner Promotion wurde Dr. Thomas Bartoschek 2013 für seine praxisorientierte Forschung mit GI@School von der Assotiation for Computing Machinery (ACM) mit dem 5.000 US-Dollar dotierten „Eugene L. Lawler Award ausgezeichnet. „Das kann man sich vorstellen wie die Oscarverleihung, übertragen auf die Informatik. Später haben Thomas, Umut, Matthias, Sergey und ich im Rahmen der GI@School-Aktivitäten unter anderem die senseBox und die openSenseMap entwickelt und für unsere Bildungsprojekte viele weitere Preise zusammen mit dem ganzen Team gewonnen“, erklärt Jan Wirwahn.

„Insbesondere der CeBIT Innovation Award 2017, der Sonderpreis für Digitales Lehren und Lernen, ging an unser senseBox Projekt und wurde uns von der damaligen Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, auf der CeBIT in Hannover überreicht.“

„Die senseBox und openSenseMap wurden von uns am Institut für #Geoinformatik mit langjähriger Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereits zur Marktreife gebracht und bis 2018 zu den erfolgreichsten Projekten im Forschungsbereich der Bürgerwissenschaften in Deutschland weiter entwickelt. Nach Auslauf der Förderung, die nicht verlängert wurde, haben wir uns dazu entschieden, die Ausgründung von GI@School als Spin-Off zu planen“, erklärt er ergänzend.

Das Gründerteam um Dr. Thomas Bartoschek und Jan Wirwahn wurde um Umut Taş in der Geschäftsführung sowie um Matthias Pfeil, Sergey Mukhametov und David Fehrenbach verstärkt.

Das Bildungsangebot von re:edu umfasst heute die #senseBox Hardware als Kernprodukt, Konzeption von didaktischem Lehrmaterial sowie Durchführung von Lehrerfortbildungen und Projektveranstaltungen für Schulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen.

Weitere Geschäftsfelder sind Entwicklung von Geosoftware, Webanwendungen und Datenbanksystemen, Visualisierung von Geodaten, Forschungsarbeit im Verbund mit Hochschulen und Universitäten.

„Weiterhin beraten wir Städte und Gemeinden bei der Umsetzung von Open Data Richtlinien und dem Aufbau von Infrastruktur für Smart City Anwendungen“, erklärt Jan Wirwahn.

Beispielsweise könne der private Interessent sich die senseBox wie einen #Minicomputer vorstellen, an den Sensoren angeschlossen werden, unter anderem zur Messung von

Wetterphänomenen

  • Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck

Lichtphänomenen

  • Beleuchtungsstärke, UV-Strahlung

Luftqualität

  • Feinstaubbelastung, CO2-Konzentration in Innenräumen

Ein besonderes Merkmal der Firma sei die Open-Source Philosophie. „Wir versuchen, aus begeisterten Techniker*innen, Bastler*innen und Programmierer*innen eine Community aufzubauen, die das System verbessert“, erklärt Jan Wirwahn. „Wir alle im Team sind sehr motiviert und haben viel Spaß an unseren Produkten und Projekten“, betont er.

In einem aktuellen Projekt werde mobile Datenmessung mit Fahrrädern durchgeführt, um Erkenntnisse für die Sicherheit im Straßenverkehr abzuleiten.

Ein anderes Projekt beschäftige sich mit einem souveränen und intuitiven Management personenbezogener Ortsinformationen in Smartphones. Nutzer*innen sollen auf mögliche Rückschlüsse aus dem eigenen Standortverlauf hingewiesen und sensibilisiert werden.

Interessant sei auch in Zusammenarbeit mit der Stadt Münster die Koordinierung der Messung von Wasserqualität im Aasee, von Umwelt und Wetterdaten oder freien Parkplätzen. Hier bringe die re:edu sich mit dem „Know-How“ seiner Programmierer ein.

Beim Wettbewerb „OUT OF THE BOX“ überzeugte das Unternehmen zuletzt im Jahr 2021 das Wirtschafts- und Digitalministerium als eines der besten digitalen Start-ups in NRW. Ebenso im Jahr 2021 zeichnete die Jury des Fast Forward Award im Rahmen der Weltleitmesse für Entwicklung und Fertigung von Elektronik  das Münsteraner Start-up aus. Es belegte den zweiten Platz.

Besondere Anerkennung wurde ihm damit zuteil aufgrund des hohen wirtschaftlichen Potenzials und der Qualität des Teams als zwei wichtige Kriterien für ein #Start-up, das sich zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickeln soll.

„Es ist positiv, dass sich wirklich alle Mitarbeitende mit Leidenschaft für ihre Arbeit engagieren. Ein guter Zusammenhalt besteht. Alle verfolgen ein Ziel und unterstützen sich gegenseitig“, schildert Verena Witte ihre Erfahrungen.

Foto: senseBox-Team

#Informatik sei nicht nur etwas für Computer-Nerds. In einigen Bundesländern sei das Fach bereits ab der fünften Klasse als Pflichtfach eingeführt worden. Sie selbst habe ihre Erfahrungen als Studentin und Teilzeit-Mitarbeiterin im Start-up zum Anlass genommen, um ihre absolvierten Studienfächer Mathematik und Geografie auf Lehramt um Informatik-Vorlesungen zu ergänzen.

„Es gibt einen Wandel in der #Bildung. Im Arbeitsleben verschieben sich Aufgabenbereiche. Computer übernehmen fortlaufend mehr Aufgaben der Arbeitnehmer“, erklärt sie.

Im Rahmen ihrer Tätigkeit bei re:edu tausche sie sich mit Lehrkräften aus und gebe Material heraus. Wichtig seien Schulungen für die Umsetzung im Unterricht.

Heute stehe viel Wissen über Suchmaschinen im Internet schnell zur Verfügung. Der Fokus liege nun weniger auf Auswendiglernen, sondern verstärkt auf „Kreativität und Experimente – Kommunikation und Austausch – Verstehen“. Problemlösungskompetenz gewinne an Relevanz als eine von weiteren sogenannten 21st Century Skills.

„Wir stellen uns die Zukunft der Schule so vor, dass #Schüler*innen sich mit ihren Interessen verstärkt einbringen können, zum Beispiel durch projektorientiertes Arbeiten in Kleingruppen“, ergänzt Jan Wirwahn.

So könne innerhalb einer Projektarbeit eine Gruppe beispielsweise das Filmteam bilden, die nächste aus Programmierern und eine andere aus Schüler*innen bestehen, welche die Daten auf die Homepage der Schule bringen.

„Starten Sie mit uns in eine smarte und nachhaltige Zukunft“, lautet ihre Einladung an die Besucher der Homepage ihres Start-ups Reedu.